BAI MU DAN - Wildpflückung

Bai Mu Dan heißt übersetzt „weiße Pfingstrose“. Zu diesem Namen soll er wegen seines blumigen Duftes gekommen sein. Es ist ein sanfter Tee mit Aromen von getrockneten Früchten, einer angenehmen Süße und einer hell-goldgelben Tassenfarbe, in den man sich bei dem ersten Schluck verliebt. Dieser Tee stellt die Topqualität des echten Bai Mu Dan in traditioneller Herstellung dar. Er wird in Xianou, Fuding, produziert und verwendet wird die erste Frühjahrspflückung der Strauchsorte  Da Bai Cha (großblättrige Variante). Er kann vom Blatt getrunken werden, eignet sich für Kaltaufgüsse, aber entfaltet sein volles Aroma erst im Gaiwan oder einem Oolongkännchen.

Die Produktion von weißem Tee wird erstmals Ende des 18. Jh. erwähnt. Entwickelt und perfektioniert wurde die Verarbeitung in Zhenghe und Fuding im Osten Fujians, wo auch die geeigneten Strauchsorten durch Auslese gezüchtet wurden. Später wurde dieses Verfahren in viele Regionen Chinas exportiert, aber die höchsten Qualitäten sind heute immer noch an diese beiden Orte gebunden. Klassisch wird weißer Tee von Hand geerntet, für den Bai Mu Dan die ungeöffnete Knospe und die zwei jüngsten Blätter. Die Blätter und die Knospe sollten annähernd die gleiche Länge und viele weiße Härchen haben. Verwendete Strauchsorten sind Fuding Da Bai Cha, Zhenghe Da Bai Cha oder Fuding Da Hao Cha. Heute gibt es unzählige neue Kreuzungen, aber diese drei Varietäten stellen das ursprünglichste Blattmaterial dar. Das frische Pflückgut wird auf großen Bambustellern je nach Wetter 48 bis 72 Stunden unter dem freien Himmel getrocknet. Bei ungeeigneten Wetterbedingungen kann das auch in Räumen oder Hallen geschehen. In dieser Zeit verlieren die Blätter 85 bis 90% ihrer Feuchtigkeit und es findet eine leichte Fermentation statt. Eine zu starke Fermentation wird dadurch verhindert, dass das Rollen, was bei so gut wie allen anderen Teesorten zur Verarbeitung gehört, hier weggelassen wird. Die Endtrocknung erfolgt bei niedriger Temperatur in Bambuskörben über Holzkohle.